Hand der Fatima: Bedeutung in der arabischen Kultur
Wenn man ein arabisches Land bereist, wird man ein ganz bestimmtes Motiv an zahlreichen Haustüren und als Wandbemalung oder als Halsketten- und Schlüsselanhänger und sogar als Tätowierungen entdecken und bewundern können: Die Hand der Fatima. Sie ist aber nicht nur ein schönes Schmuckstück, sondern hat in der arabischen Welt eine ganz besondere Bedeutung.
Ein schützender Talisman

Die Hand der Fatima ist als Glückssymbol in den unterschiedlichsten Ausführugnen erhältlich. (Bild: Bluewind/Wikipedia unter CC BY-SA 3.0)
Die Hand der Fatima dient zum Schutz vor bösen Geistern, sogenannten Dschinn, aber auch vor dem bösen Blick. Dem islamischen Volksglauben nach muss man im Alltag ununterbrochen auf die Dschinn Rücksicht nehmen. Diese weniger guten oder bösen Geister können durch einen Abwehrzauber gebannt werden. Sie werden in der Sure 72 des Korans als real dargestellt, weil sie sich Mohammed gegenüber zum Islam bekennen, als dieser aus dem Koran vorliest – daher wird ihnen besonders viel Bedeutung beigemessen, sie “leben“ unsichtbar zwischen den Menschen und haben einen eigenen Willen, der sie gut oder böse handeln lässt.
Der böse Blick, der durch Neid (im Arabischen “hassad“) hervorgerufen wird, ist eine weitere ständige Gefahr. In der islamischen Kultur werden zur Abwehr des „Bösen Blicks“ die Hand der Fatima, aber auch Ketten mit Bernstein oder Amulette mit Koransuren verwendet.
Geschichte der Fatima
Der Name Fatima leitet sich von der vierten und zugleich jüngsten Tochter des Propheten Mohammed ab. Sie verkörpert Reinheit und wird als sündenfreie Jungfrau verehrt, da ihre Nachkommen als Einzige bis ins Erwachsenenalter überlebt haben. Sie gilt als Mutter der Aliden und zugleich als Mutter aller Nachkommen des Propheten. Ihr wird zugleich auch eine heilende Fähigkeit nachgesagt, da sie den Propheten Mohammed behandelte, als er verwundet aus dem Krieg zurückkehrte.
Daher wird heute noch davon ausgegangen, dass es mit der Hand der Fatima möglich ist, unheilbare Krankheiten zu heilen. Die Schiiten zählen Fatima als einzige Frau zu den “Vierzehn Unfehlbaren“, einer Gruppe Männer, der auch ihr Vater Mohammed angehört, die als gefeit vor Irrtum und Sünde gelten – eine ungewöhnliche Stellung einer Frau im Islam.
Symbolbedeutung der Fünf
Die Hand der Fatima wird auch als „Hamsa“ bezeichnet, was im arabischen „fünf“ bedeutet und sich auf die fünf Finger der Hand bezieht. Einerseits wir vermutet, dass es sich dabei um die „fünf Säulen“ des Islam – Bekenntnis, Gebet, Almosen, Fasten, Pilgerreise – handelt, andererseits, dass diese für die fünfköpfige Familie Mohammeds stehen – Mohammed selbst, Ali, Fatima, Hasan und Hussein. Als Symbol der Einheit und wird der Hand der Fatima auch eine schützende Kraft zugeschrieben. Frauen in der arabischen Kultur geben sich daher gerne unter ihrem Schutz, da Fatima die Verkörperung von Weiblichkeit und Stärke darstellt. Sie tragen das Symbol durch Amulette oder entsprechende Bemalungen am Körper.