Bildung in arabischen Staaten: Schulsystem und Co. unter der Lupe
Die arabischen Staaten im Norden Afrikas haben in den letzten Jahren mit weitreichenden Veränderungen auf sich aufmerksam gemacht. Auch in das Bildungssystem wurden finanzielle Mittel investiert, die Unterschiede in der Bildung von Stadt zu Land sind jedoch gravierend. International liegen die arabischen Staaten weit zurück.
In den meisten arabischen Ländern herrscht eine hohe Analphabetenquote. (Bild: asem arab – Fotolia.com)
Hohe Analphabetenquote
Auffällig ist die hohe Zahl an Analphabeten in den Ländern Nordafrikas. Schätzungen zufolge können rund 25 Prozent der Bevölkerung nicht lesen und schreiben. In Ägypten, Algerien, Marokko, Jemen und Sudan ist die Analphabetenquote besonders hoch. Eine Schulpflicht ist zwar in den meisten Ländern vorhanden, kann aber wegen fehlender Schulgebäude und Lehrkräfte nur selten durchgesetzt werden.
Vor allem Kinder aus Arbeiterfamilien werden weiterhin nicht oder nur selten zur Schule geschickt und müssen stattdessen bei der Arbeit helfen. Allgemeine Aussagen zum Schulsystem in den einzelnen Ländern lassen sich kaum treffen, denn während in die Städte investiert wird, bleiben die ländlichen Regionen zurück.
Fehlende Meinungsbildung im Schulsystem
Ein grundlegendes Problem des Bildungssystems in den arabischen Staaten sind veraltete Lehrkonzepte. Die Schüler werden nur selten zum kritischen Denken und zum eigenständigen Erarbeiten angeregt. Stattdessen werden Inhalte auswendig gelernt, die Lehrbücher sind nur selten aktuell. Dies führt zu einer hohen Abbruchquote und einer mangelnden Qualifikationen nach dem Schulabschluss.
Kaum Chancen auf Arbeit
Auch an den Hochschulen wird die eigene Meinungsbildung nicht gefördert. So gibt es in den arabischen Staaten viele studierte Naturwissenschaftler und Mediziner, aber nur wenige Geisteswissenschaftler und Politologen. Die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch, auch mit einem abgeschlossenen Studium finden viele Männer und Frauen national wie international keine Stelle.
